Deutsch
Leistungsbewertung im Fach Deutsch
- Zentrale Aufgabe des Deutschunterrichts ist es, unsere Schülerschaft trotz ihrer massiven sprachlichen Probleme und vielen frustrierenden Erlebnissen im Fach Deutsch für Sprache zu begeistern bzw. zum Sprechen, Lesen und Schreiben zu motivieren. Besonders in der Orientierungsstufe ist unser Ziel noch einmal einen Motivationsschub für Sprache in Gang zu setzen. Da Sprache auf den verschiedenen Ebenen das hauptsächliche Problem unserer Schüler darstellt, wird dies im Unterrichtsfach Deutsch besonders deutlich. Will man Leistung umfassend bewerten, so muss man Ergebnisse und Prozesse gleichermaßen einbeziehen. Die Rückmeldung muss realistisch sein, darf aber nicht entmutigen. Förderplangespräche und Bemerkungen auf dem Zeugnis ermöglichen Eltern und Schülern die Einordnung der Note. Bewertung der Lese-Rechtschreibleistung bei Lese-Rechtschreibschwäche (LRS):
- Diagnose mit der Hamburger Schreibprobe (zwei Messbereiche gleich oder kleiner 10 = LRS)
- Bei Schülerinnen mit LRS kann die Lehrkraft in Klasse 5 bis 6 und in begründeten Ausnahmefällen auch in den Klassen 7 bis 10 von einer Benotung der Rechtschreibung absehen.
- Der Anteil des Rechtschreibens bei der Bildung der Gesamtnote im Fach Deutsch sollte zurückhaltend gewichtet werden.
- Unter Bemerkungen wird auf dem Zeugnis vermerkt, dass die Schülerin/ der Schüler an einer LRS-Fördermaßnahme teilgenommen hat.
- Die Leistungen in den differenzierten LRS-Fördergruppen werden nicht benotet.
- Bei der Entscheidung über Versetzung oder der Vergabe von Abschlüssen darf die Leistung im Lesen und Rechtschreiben keinen Ausschlag geben.(vgl. hierzu auch BASS 14.01 Nr. 1 Punkt 4; Runderlass des Kultusministers vom 19.07.1991) Leistungsbewertung bei den Schülerinnen und Schülern mit grammatischen Erwerbsstörungen: Viele unserer Schüler haben auch Störungen im Bereich des grammatischen Erwerbs (früher: Dysgrammatismus), was dazu führen kann, dass ein selbst verfasster Text durch fehlerhafte Morphologie und Syntax, häufig in Verbindung mit einer LRS kaum noch entzifferbar ist. Dies darf aber nicht dazu führen, dass Klassenarbeiten keine selbst verfassten Texte wie Aufsätze, Nacherzählungen, Inhaltsangaben (...) mehr enthalten. Texte, deren Inhalt durch Grammatik- und Rechtschreibfehler kaum noch lesbar sind, sollten vom Lehrer „transkribiert“ werden. So kann der Inhalt erfasst und der Schülerin/dem Schüler eine Berichtigung ermöglicht werden.
- Bei diesen Kindern kann der Anteil „Satzbau/Ausdruck“ bei der Benotung niedriger gewichtet werden.
- Dies wird durch eine Bemerkung unter der Arbeit oder ggf. auf dem Zeugnis kenntlich gemacht.
Leistungsbewertung bei Schülerinnen und Schülern mit Artikulationsstörungen oder Störungen des Redeflusses. Störungen der Artikulation sind selbstverständlich nicht Bestandteil der Note im mündlichen Sprachgebrauch.
Gleiches gilt für Störungen des Redeflusses (Stottern, Poltern).Leistungsbewertung bei Schülerinnen und Schülern im Bildungsgang Lernen. Orientierungsrahmen für die Leistungsbewertung im Fach Deutsch sind die Kompetenzerwartungen, die in den Hauptschullehrplänen formuliert sind. Diese müssen allerdings von den Schülerinnen und Schülern im Bildungsgang Lernen nicht jahrgangskonform erreicht werden. Eine Zuordnung erfolgt individuellgemäß dem Förderplan. Die Leistungsbewertung im Bildungsgang Lernen erfolgt inTextform. Eine Note kann gegeben werden. (siehe auch: Leistungsfeststellung und -bewertung im Fach Deutsch im Bildungsgang Lernen: Kompetenzerwartungen formulieren, Schulamt für die Stadt Köln 2008) Die Anzahl und Dauer der Klassenarbeiten im Fach Deutsch ist festgelegt:
- Eine Klassenarbeit pro Schuljahr kann durch eine selbständig verfasste Arbeit ersetzt werden (z.B. Praktikumsbericht, Werkstattmappe o.ä.)
- Schülerinnen/Schülern mit einem stark verlangsamten Arbeitstempo kann eine Verlängerung der Arbeitszeit gewährt werden. Anhaltspunkte für die Bewertung schriftlicher Arbeiten. Orientierung für die zurückhaltende Bewertung für Rechtschreibung/ Grammatik/ Ausdruck bietet das Bewertungsraster der zentralen Abschlussprüfung:
Bei einer Gesamtpunktzahl von 60 werden 48 Punkte für die inhaltliche Leistung und 12 für die Darstellungsleistung (Rechtschreibung/Grammatik/Ausdruck) vergeben. Sonstige Leistungen haben bei der Leistungsfeststellung den gleichen Stellenwert wie die schriftlichen Leistungen in den Klassenarbeiten. Individuelle Fortschritte werden lobend kommentiert, auch wenn sie noch lange nicht den Anforderungen der Klassenstufe entsprechen. Mögliche Bestandteile der Leistungsüberprüfung finden sich im schulinternen Curriculum für das Fach Deutsch für den jeweiligen Jahrgang.
Jahrgang | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 |
Anzahl der Arbeiten | 6 | 6 | 6 | 5 | 4-5 | 4-5 |
Dauer in Schulstunden | 1 | 1 | 1-2 | 1-2 | 2-3 | 2-3 |